Die Predigtstuhlbahn Bad Reichenhall steht als einzige Seilbahn weltweit unter Denkmalschutz.
Völlig zu Recht.
Aus fünf Gründen:
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Die Predigtstuhlbahn Bad Reichenhall steht als einzige Seilbahn weltweit unter Denkmalschutz.
Völlig zu Recht.
Aus fünf Gründen:
Als die Predigtstuhlbahn am 1. Juli 1928 ihren Betrieb aufgenommen hat, war das weltweite Echo eindeutig: In Bad Reichenhall steht die vollkommene Seilschwebebahn. Sie übertrifft alle bis dahin gebauten Seilbahnen an Eleganz, Geschwindigkeit und Kühnheit.
Die weithin sichtbaren Monumentalstützen symbolisieren die Beherrschung der Natur durch den Menschen und stehen für den Zeitgeist der 1920er Jahre. Die talwärts geneigten Stützen verstärken in ihrer Fernwirkung den himmelwärts gerichteten Schwung und die kühne Ästhetik der Anlage. Die gerade Linienführung mit einer Steigung von bis zu 75% war damals eine Sensation.
Die gesamte Antriebs- und Maschinenanlage funktioniert seit 1928 rein mechanisch und einwandfrei. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Alles befindet sich noch im Originalzustand. Qualität, Robustheit und Haltbarkeit sind die herausragenden Markenzeichen der Technik auf dem Predigtstuhl. Bei keiner anderen Seilschwebebahn kann man Seilbahntechnik so gut und im bestens gepflegten Originalzustand bestaunen wie bei der Predigtstuhlbahn.
Die Predigtstuhlbahn war auch bei den Kabinen revolutionär. Die Wagen wurden erstmals mit neuen Materialien wie Aluminium und Plexiglas in Leichtbauweise hergestellt. „Gläserne Pavillons" haben sich die Reichenhaller gewünscht und die Firma Bleichert aus Leipzig hat sie geliefert. Ein völlig neues Design wurde entwickelt, das als Zwölfeck auch windschnittiger war als die früher üblichen klobigen Kastenwagen. Zusätzlich wurde ein Dämpfer angebracht, der auch heute noch das Schaukeln nach den Stützenüberfahrten abfedert. Die Fahrt war somit nicht nur Mittel zum Zweck, sondern ein Erlebnis für sich.
Die Predigtstuhlbahn markiert auch in der Seiltechnik eine Zeitenwende. Das Problem früherer Bahnen waren die häufigen Drahtbrüche im Tragseil. Das Tragseil der Predigtstuhlbahn stammt noch aus dem Jahr 1928 und ist immer noch so gut wie neu. Das liegt an zahlreichen Innovationen in der Drahtseiltechnik einerseits und an neuen Erkenntnissen zur Seilspannung andererseits.
Das Herz der Talstation ist deshalb auch der Spannraum, 14 Meter unter der Erdoberfläche gelegen. Dort sorgen 104 Tonnen Gewicht dafür, dass die Tragseile möglichst stark gespannt sind und die Seillinie steil nach oben geht. Für die damalige Zeit ein Novum. Der geniale Erfinder der modernen Seilschwebetechnik Alois Zuegg ließ in der Predigtstuhlbahn die damals mächtigsten Spanngewichte der Welt einbauen. Was heute Standard ist, war damals revolutionär.
Die Gebäude der Predigtstuhlbahn gehören dem Baustil der „Neuen Sachlichkeit" an. Gleichzeitig wurden sie vom sogenannten „Heimatstil" geprägt.
Berg- und Talstation wurden 1927/28 erbaut und sind optisch auf die eigentliche Funktion reduziert. Der dominante Mittelbau für die Kabinen mit den Bahnsteigen tritt hervor, während die Warte-, Verwaltungs-, Lager- und Technikräume zurücktreten. Die Fensteröffnungen verkleinern sich nach oben hin und sollen die Höhe des Berges aufnehmen.
Das Bergrestaurant verstärkt den Charakter des Gipfels und stellt die Verlängerung der Stadt dar. Die Fassade weist deshalb eine formale Strenge auf. Auf Holz als Baumaterial wurde verzichtet. Für das mondäne und urbane Publikum sollte ein bewusster Gegensatz zu Almhütten geschaffen werden.
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